Die Tourismusbranche befindet sich in einem tiefgreifenden digitalen Wandel. Daten sind längst nicht mehr nur ein internes Arbeitsmittel, sondern die Grundlage für innovative Anwendungen, automatisierte Prozesse und die Sichtbarkeit von Angeboten in globalen Informations- und Vertriebssystemen im Tourismus. Gleichzeitig wächst die Komplexität: Unterschiedliche Plattformen, Systeme und Anwendungen müssen miteinander kommunizieren und Daten austauschen. Hier setzen die gemeinsamen semantischen Standards an – insbesondere auf Basis von schema.org, das sich als international anerkanntes Vokabular etabliert hat.
Der folgende Beitrag zeigt, warum die Einführung und konsequente Nutzung eines gemeinsamen Standards, wie den der Open Data Tourism Alliance (ODTA), für Destinationen, Tourismusorganisationen und Dienstleister in Europa entscheidend ist, um Wettbewerbsfähigkeit, Effizienz und Innovationskraft zu sichern.
Effizienz durch gemeinsame Strukturen
Standards definieren präzise, wie ein touristisches Objekt – etwa eine Sehenswürdigkeit, eine Veranstaltung oder ein Wanderweg – beschrieben werden muss, damit es von technischen Systemen oder Large Language Models (LLMs) konsistent verarbeitet werden kann. Dies hat aus technischer Sicht mehrere Vorteile:
Für touristische Organisationen bedeutet dies einen Effizienzgewinn auf vielen Ebenen – von der Datenbankstruktur über die Projektkommunikation bis hin zum Wechsel zwischen Anbietern.
Anwendungen mit künstlicher Intelligenz
Der Einsatz von KI in der Tourismusbranche gewinnt rasant an Bedeutung. Chatbots, Sprachassistenten, Empfehlungsdienste auf Basis von KI-Agenten und automatische Content-Syndikation sind nur einige Beispiele. Ohne gemeinsame Standards arbeiten große Sprachmodelle wie GPT auf Basis unstrukturierter Texte und müssen Bedeutungen erraten – mit entsprechendem Risiko für Fehlinterpretationen oder ungenaue Antworten. Es besteht die Gefahr, dass sie halluzinieren.
Mit semantisch sauberen Standards hingegen können KI-Systeme:
So werden Anwendungen möglich, die sowohl für Gäste als auch für touristische Organisationen einen klaren Mehrwert schaffen.
Sichtbarkeit in Suchmaschinen und Drittanwendungen
Ein wesentlicher Vorteil von schema.org-basierten Datenstandards ist die globale Anschlussfähigkeit. Die Struktur wird international verstanden – von Google, von Reiseplattformen und von neuen KI-basierten Ökosystemen. Schema.org und strukturierte Daten sind mit Blick auf die SEO oder das neue GEO (Generative Engine Optimization), die neuen Buzzwords. Das bedeutet konkret, dass Contents, die nach schema.org ausgezeichnet sind, von den Suchmaschinen wie Google oder Crawler der LLMs entsprechend ihrer inhaltlichen Bedeutung umfänglich erfasst werden können. Die Folge sind bessere Sichtbarkeit bei Google & Co sowie in KI-Suchen, die zunehmend an Bedeutung gewinnen.
Ein weiterer Vorteil von Datenstandards, der ebenfalls in den aktuellen Diskussionen rund um die richtige Content-Marketing-Strategie in Zeiten der KI eine große Rolle spielt, ist der Ansatz, die Nutzung der eigenen Inhalte durch Drittanbieter zu fördern und somit deren Sichtbarkeit zu erhöhen. Notwendige Voraussetzung hierfür ist, dass sich die Daten einfach in deren Datenbanken integrieren und weiterverarbeiten lassen.
Für Destinationen und Leistungsträger entsteht dadurch ein deutlicher Wettbewerbsvorteil. Inhalte werden nicht nur publiziert, sondern auch tatsächlich gefunden und genutzt.
Interoperabilität von Datenbanken
Tourismusorganisationen arbeiten oft mit unterschiedlichen Datenbankanbietern und Systemlandschaften. Ohne gemeinsame Standards führt dies zu Abhängigkeiten, hohen Migrationskosten und aufwendigen Schnittstellen.
Durch einheitliche und bestenfalls verbindliche Standards wird es möglich:
Gleichzeitig sinken die benötigte Systemleistung und Integrationskosten, da Daten in klarer und eindeutiger Form vorliegen.
Transformation im Mindset
Die Einführung gemeinsamer Standards hat nicht nur technische Auswirkungen, sondern fördert auch einen grundlegenden Kulturwandel im Tourismus. An die Stelle des bisherigen „Kirchturmdenkens“, bei dem Daten oft als isoliertes Eigentum betrachtet werden, tritt eine offene und kooperative Nutzung von Informationen und Contents. Durch diese veränderte Haltung profitieren Destinationen, Leistungsträger und Gäste gleichermaßen, da Daten einfacher geteilt, vernetzt und weiterverwendet werden können. Dieser Perspektivwechsel ist entscheidend, um die Branche nachhaltig als Innovator im digitalen Raum zu positionieren.
Erfolgsmessung und KPIs
Die Einführung gemeinsamer Standards hat nicht nur technische Auswirkungen, sondern fördert auch einen grundlegenden Kulturwandel im Tourismus. An die Stelle des bisherigen „Kirchturmdenkens“, bei dem Daten oft als isoliertes Eigentum betrachtet werden, tritt eine offene und kooperative Nutzung von Informationen und Contents. Durch diese veränderte Haltung profitieren Destinationen, Leistungsträger und Gäste gleichermaßen, da Daten einfacher geteilt, vernetzt und weiterverwendet werden können. Dieser Perspektivwechsel ist entscheidend, um die Branche nachhaltig als Innovator im digitalen Raum zu positionieren.
Fazit: Zukunftsfähigkeit durch Standards
Gemeinsame semantische Standards auf Basis von schema.org, wie der ODTA-Standard, sind weit mehr als ein technisches Detail. Sie sind die Voraussetzung, um die digitale Transformation des Tourismus erfolgreich zu gestalten:
Damit schaffen sie die Grundlage für eine zukunftsfähige, vernetzte und international sichtbare Tourismusbranche in Europa.
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Auf unserem Blog möchten wir Wissen teilen und die Tourismusorganisationen bei ihrer Arbeit unterstützen. In den praxisnahen Fachbeiträgen geben unsere Experten Einblicke in die Arbeit der ODTA und welchen Nutzen die Standards haben. Praxisbeispiele zeigen konkrete Anwendungsfälle.

